Sonntag, 6. Mai 2007

Buch der Katastrophen

Der Titel allein reicht eigentlich aus, dass ich das Buch gut finden würde. Spaß beiseite. Dieses Buch ist nachweislich „alt“, denn der Autor, Hermann Harry Schmitz, lebte von 1880 –1913. Für mich sozusagen ein Klassiker und vielleicht kennen es ja einige noch nicht.

Herr Schmitz schrieb vorrangig Kurzgeschichten, die dadurch auffallen, dass sie das deutsche Kleinbürgertum auf den Kieker nehmen. Wundervoll. Regelrechte Entzückungsschreie kann man beim Lesen seiner Geschichten loswerden, wenn das Alltägliche sich langsam zur Groteske wandelt. Dabei hat man das Gefühl, dass der Autor Gegebenheiten des Alltag äußerst sorgfältig beobachtete und diese dann - durchaus detailverliebt und sarkastisch - in seine Geschichten einfließen ließ. Vielleicht überspannt er den Bogen hin- und wieder bei einigen Namensgebungen, jedoch schadet das seinen Geschichten inhaltlich nicht. Meine Favoriten des vorliegenden Buches sind die Kurzgeschichten „Der Umzug“ und „Das neue Auto“. Das in beiden Geschichten ein Dackel zu Tode kommt, ist reiner Zufall. Man könnte höchstens darauf schließen, dass Herr Schmitz Dackel nicht mochte, aber das wäre wohl zu weit gegriffen.

Frau Hohmann sagt: Ein Buch für den Nachttisch oder aber für die vergnüglichen 20 Minuten zwischendrin. Die liebenswerte Bösartigkeit mancher Geschichte, kann einem durchaus den Tag retten.

Taschenbuchausgabe: 220 Seiten
Verlag: Verlag 28 Eichen
ISBN: 3-9809387-2-7
Preis: 18,50 Euro
Autor: Hermann Harry Schmitz

Weiterführende Infos:

www.spittel.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Harry_Schmitz

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